Bergfohlen

my story 2022

Sölden Tag 4 und 5

Gestern war überhaupt kein Skitag für mich. Es war warm, der Schnee sulzig und meine Beine waren müde. Musste zudem nochmal die Socken wechseln, weil ich in meinen Skischuhen herumgerutscht bin. Wir sind am Gaislachkogel herumgefahren und dann hatten wir die Mittagspause auf dem Rotkogel, auch nicht die schönste Hütte. Nachdem wir dann noch ein paar Mal die schwarze Rosskipflspitze herabgefahren und in Eugens Obstlerhütte einen Bombadino getrunken haben, wurde meine Skilaune wieder besser. Es kann auch nicht jeden Tag perfekt sein. Abends waren wir im Pfander´l, das liegt oberhalb des Zentrums, eine urige Hütte. Mein Pfander´l mit Lamm hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt, somit schließen wir den Donnerstag einfach mal ab…

Heute hat uns schon beim Aufwachen die Sonne gelockt, tiefblauer Himmel. Wie schön. Der Skitag war dann richtig gut, wir waren am Gaislachkogel und sind direkt zum Gletscher weitergefahren. Da wir früh losgekommen sind, waren die Pisten noch recht leer. Getränkepause am Beach des Tiefenbachgletschers, da ist auch ein lustiger Schlepplift, der immer wieder gestoppt hat. Wieder tolle Fernsicht, wenn man am Schlepplift die blaue/rote 37/39 auf der rechten Seite (vom Berg her gesehen) herunterfährt. Meine Lieblingspiste heute. Einfach ein Genuss, diese schneebedeckten hohen Gipfel zu sehen. Die späte Mittagspause verbringen wir auf der Sonnenterrasse der Gampe Thaya mit Germknödel und Kaiserschmarren. Dann gehts talabwärts, Jörg tauscht die Skischuhe gegen Wanderschuhe aus und besucht die 007 Ausstellung auf der Bergstation, hier wurde 2015 der Film Spectre gedreht. Mich zieht es mit den Skiern noch mal auf den Gaislachkogel und ich beende den schönen Skiurlaub mit einer 9km langen Talabfahrt. Zur Belohnung besuche ich nochmal die Bergzauberhütte, deren Terrasse leider schon im Schatten liegt und bestelle mir einen Cappuccino sowie einen Marillenschnaps.

Further exploring in the Ötztal

Nach 2 Skitagen in Sölden nehmen wir uns heute mal Obergurgl&Hochgurgl vor. Das liegt ca. 10 km weiter das Ötztal hinauf und zählt zu unserem Skipass. Genial, ich wollte schon immer mal dort Skilaufen. Zunächst wundere ich mich erstmal, weil ich dachte, dass Obergurgl wie Sölden auch auf der rechten Seite des Ötztals liegt. Die Talstation des Skigebiets liegt aber links von der Straße und dort ist auch das Skigebiet. Okay, dann halt auf die andere Seite hinauf auf 3.000 m zur Schermerspitze und dann via Kirschenkarbahn auf 2.800m zum kleinen Kirschenkogel. Die Gondel bringt uns schnell hinauf, die Sonne leuchtet über die Pisten. Ein gemütliches Skigebiet, weitläufig und nicht so voll wie in Sölden. Oben auf dem Wurmkogel liegt eine moderne Skybar in Holzbauweise, die Konstruktion erinnert an den Kopf der Statue of Liberty. Tolle Aussicht von hier, es gibt mind. 20 Gletscher, alle über 3.000 m. Leider verzieht sich die Sonne allmählich. Wir nehmen die Verbindungsgondel nach Hochgurgl, um das ganze Skigebiet zu erkunden. Die Mittagsrast machen wir auf der Nederhütte. Es ist mild, so dass wir draußen sitzen können. Oben auf der hohen Mut wird die Sicht schlechter und es sind viele Skigruppen unterwegs. Schön wird die östlichste Abfahrt in den Zirbenwald. Dann geht es wieder über Hochgurgl zurück auf die hohe Mut und mit der Verbindungsgondel nach Obergurgl, wo es mir grundsätzlich etwas besser gefällt.

Abends essen wir in der Pizzeria Corso, die der Familie Lackner, die uns auch das hübsche Apartment vermietet haben, gehört. Nach Kürbisrisotto und Pizza Salami gibt es einen Baileys Eisbecher.

Skifoarn in Sölden Tag 2

Heute ging es mit dem Schibus direkt an die Gaislachkogel-Station. In kurzer Zeit waren wir oben und haben uns erstmal den Weg zum Gletscher vorgenommen. Der Rettenbachgletscher liegt relativ weit oben, am Ende der Passstraße. An der Mittelstation des Rettenbachgletschers sieht man an einigen Stellen das blaue Eis durch den Schnee scheinen. Sehr beeindruckend. Ganz oben ist der Tiefenbachkogel und offeriert uns eine beeindruckende Rundumsicht über die verschneiten Täler und Gipfel. Wir fahren heute relativ lange, ich bin so happy mit den Skiern und dem Schnee heute (und meiner neuen Skibrille), dass ich Jörg noch zu einer Extrarunde überrede. Den Abschluß machen wir kurz vor dem Ende der Piste in einer hübschen kleinen Holzhütte namens Bergzauber. Nach fast 70 Pistenkilometern sind wir sehr durstig.

Sölden

Juhu, mein erster Urlaub. Ganze 2 Monate habe ich schon wieder im Office verbracht. Wie es war wieder zu arbeiten? Sehr spannend aber nach meinem letzten Jahr auch echt anstrengend. Doch es fühlt sich gut an, ich bin happy wieder eine Aufgabe zu haben.


Gestern sind wir in acht Stunden Fahrtzeit nach Sölden gefahren. Wir haben ein mega schönes kleines Apartment oberhalb von Sölden. Von unseren Panoramafenstern blicken wir auf Sölden und auf des ganze Tal, die Pisten, Höchsölden und die Berge. Leider liegt nicht mehr viel Schnee, aber immerhin hat es seit Samstag ein wenig geschneit. Heute war erstmal Ski einstellen und einen neuen Ski-Anorak und Helm kaufen auf dem Programm. Wir haben den Tipp erhalten, dass man einen Skiwochenpass bereits ab drei Uhr des Vortages nutzen kann. Natürlich standen wir direkt um drei an der Talstation und sind hoch auf den Gaislachkogel gefahren. Dort oben auf fast 3.000 m war eine wunderschöne Abendsonne und ein wenig Nebel. Nach unten geht es von hier ganze 9 km am Stück, eine superlange Talabfahrt, 30 Minuten. Sölden liegt auf ca. 1.400 m. Unten habe ich meinen neuen Helm leider umtauschen müssen, das Visier saß nicht gut, ich habe nicht gut gesehen. Das Sportgeschäft Brugger war kulant, ich durfte den Helm zurückgeben. Ein normaler Ski-Helm mit separater Skibrille ist m.E. doch besser. Abends waren wir im direkt an der Gaislachkogelstation beim Bäckelarwirt, schöne moderne Atmosphäre, sehr leckere Pizzen. Jörg hatte Spinatknödel.


Berlin im Dezember – ein besonderer Abschluß meines freien Jahrs

Meine liebe Freundin Manu hat mich auf ein paar Tage nach Berlin eingeladen. Wir fahren am Donnerstag Nachmittag los und donnern bei strahlendem Sonnenschein über die Autobahn gen Osten. Ihr Bruder und seine Familie nehmen uns herzlich auf. Am Freitag besuchen wir erstmal das KaDeWe und bestellen uns im Feinkost-Bereich ganz oben unter dem Dach frische Austern. Was für ein Genuss! Und ehrlich: gar nicht allzu teuer. Dazu gibt es einen Cremant, man muss das Leben feiern. Nach einer Bummel-und-Shopping Tour besuchen wir den Fernsehturm Alex, ich war noch nie oben. Leider ist es schon ziemlich diesig und die Sonne hat sich diesen Nachmittag versteckt. Egal, hier oben hat man trotzdem eine tolle Sicht. Manu erklärt mir alle Stadteile und Sehenswürdigkeiten, vor allem den östlichen Teil. Sehr spannend und informativ. Es gab sogar ein (Hoch)haus des Reisens, Sitz des staatlichen Reisebüros. Komisch, dass alle raus wollten… Nachdem eine Zeitlang dafür Abrisspläne kursierten, steht es heute unter Denkmalschutz. Gegen 16h verabschiedet sich der Tag mit einem glühend roten Sonnenuntergang. Der Stadtpalast bietet dazu eine beeindruckende Kulisse. Wieder unten besorgen wir uns noch einen Selfie-Stick und dann ziehen wir uns im WC des Park Inn für den Abend um. Wir treffen unsere Berliner Freundinnen beim Spanier und gehen von dort in die traditionelle Hafenbar zur Friday Before X-Mas Party. Am nächsten Tag stehen Wildkatzen auf unserem Programm, in Barnim im Norden Berlins gibt es ein privat geführtes Wildkatzengehege und wir werden dort von einem Zoologen über das Gelände geleitet. Einige der Katzen sind aus schlimmen Verhältnissen gerettet worden, u.a. ein sibirischer weißer Tiger. Es gibt dort auch Hyänen, Schneeleoparde, Nebelparder, Geparden, Leoparden und einen frechen kontaktfreudigen Honigdachs. Eine tolle Besuchsidee. Der Samstag Abend gestaltet sich auch spannend. Wir sind bei Manus Freunden Astrid und Klaus zum Dinner eingeladen. Ich bin das „plus one“. Die beiden sind absolute Feinschmecker, Köche aus Leidenschaft und die liebenswürdigsten Gastgeber, die ich mir vorstellen kann. Uns erwartet ein 5-Gang-Menu vom Feinsten. Ein wahnsinnig toller unvergesslicher Abend nicht nur aufgrund der absolut phantastischen Gänge, sondern auch wegen den interessanten Gesprächen, die sich am liebevoll gedeckten Tisch mit den anderen Gästen entwickelt haben. Vielen DANK liebe Astrid, lieber Klaus, dass ich dabei sein durfte. Den Sonntag gestalten wir auch wieder sehr besonders. Nach einem Besuch des Selfie-Museums, gehen wir zur Nachmittagsvorstellung in den legendären Friedrichstadtpalast. Eine aktionreiche Revue-Show mit beeindruckenden Tänzer*innen und schöner Musik. Die Show heißt ARise. Noch nie habe ich so perfekte Tänzer*innen gesehen. Inka, Manu und ich beenden den Abend mit einem Besuch auf dem skandinavischen Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der alten Kulturbrauerrei am Prenzlauer Berg. Wir genießen Glög, Hirschbratwurst und kleine Mini-Krapfen (den Namen hab ich leider vergessen). Unsere kalten Füße zwingen uns irgendwann den Heimweg anzutreten. Dort warten Manus Nichte und Neffe schon ungeduldig, sie wollten noch mit uns Trabi-Safari spielen. Am Montag fahre ich mit Simone wieder zurück nach Frankfurt.

Ein schönes erlebnisreiches Wochenende in Berlin liegt hinter mir. Weihnachten steht vor der Tür sowie das neue Jahr. Mein freies Jahr ist bald vorüber, ich blicke ein bisschen wehmütig zurück und fühle aber gleichzeitig, dass ich eine neue Aufgabe brauche. Das Jahr hat mir so unglaublich viele neue Eindrücke, Erlebnisse, Menschen, Natur, Energie, Spaß und Freude gebracht. Ich bin sehr froh, dass ich die Chance hatte, ein ganzes Jahr nicht arbeiten zu müssen. Es war so gut für mich und ich werde lange davon zehren. Was für ein wundervolles Jahr. Ich denke, ich bin in diesem Jahr wieder neugieriger auf das Leben geworden, höre mehr auf mich selbst und habe eine Resilienz gegenüber Umweltbedingungen, die nicht einfach sind, aufgebaut. Vor allem die lange Radtour durch Europa hat mir viel Kraft gegeben. Trotz aller schönen Begegnungen und der wunderschönen Radreise mit meiner Schwester, waren die Bedingungen auch manchmal heftig: zuviel Regen, lange Strecken, Hunger, Fahrradpannen 🙂 Immer haben wir eine Lösung gefunden und sehr viel Hilfsbereitschaft erfahren dürfen. Man darf nicht aufgeben bevor man am Ziel ist. Das Leben ist schön, die Welt ist gut (Overall). Für das kommende Jahr ist mein großes Ziel, diese neuen Entwicklungen und Erfahrungen auszukosten und zu bewahren.

Ich kann Dir nur eindrücklich empfehlen, irgendwann eine Auszeit innerhalb des Berufslebens zu nehmen und zu schauen, was diese mit Dir macht. Trau Dich, Dein Leben aktiv zu ändern. Alles was neu auf Dich zukommt, wird gut werden. Das Leben trägt Dich dahin, wo Du hinkommen willst. Das sind meine Erfahrungen.

Schwimmen mit den Dusky Dolphins – letzter Abend in CHC

Der letzte Tag hat uns in die Welt der Delphine eintauchen lassen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wir schwimmen mit den Dusky Dolphins. Unsere Reiseagentin Carmen hat das auch schon erleben dürfen und uns das Delphinschwimmen in Kaikoura vorgeschlagen. Hätte ich sonst vielleicht nie gemacht, so toll. Die Delphine sind freiwillig um uns herum geschwommen und unter uns getaucht. Sie waren echt unzählige und ganz nah. Ich glaube, sie waren neugierig und hatten genauso viel Spaß wie wir. Damit wir im 15 Grad kalten Wasser nicht auskühlen, haben wir Neoprenanzüge bekommen und eine Schnorchelausrüstung. Auf unseren Boot waren 13 Schwimmer, wir sind hinten am Boot ins Wasser geglitten. Die Delphine waren sofort da. In der Bucht waren über 600 Tiere.
Nach der Tour sind wir geflasht und schauen unsere Videos nochmal in Ruhe bei einem Picknick am Strand an. Die Möwen wollen ihren Anteil, wir müssen sie streng verjagen. Dann gehts zurück über den Highway 1 an der Küste entlang, über die Hügel an Weinberge entlang nach Christchurch, wo wir im Motel unweit des Hagley Parks die letzte Nacht verbringen. CHC (Abkürzung für Christchurch) hat 350.000 Einwohner, von dem Erdbeben im Jahr 2011 sieht man glücklicherweise kaum noch Spuren. Wir laufen durch den riesigen Park und kommen zur Canterbury Universität, die alten prächtigen Steinhäuser sind heute Museen und Veranstaltungsräume. In der City wird das Wochenende eingeläutet, überall schallt Musik und die Terrassen der Restaurants sind voll. Wir laufen durch die moderne Market Hall und die Einkaufsalleen, deren Shops aber bereits um 18h geschlossen sind. Daher gehts weiter zur Cardbox Cathedral, die traurigerweise berühmt wurde. Die Cathedral fiel dem Erdbeben zu Opfer und wurde provisorisch mit Pappe wiedererbaut. So steht sie immer noch und sieht ganz interessant aus.

Unsere letzte Nacht bricht an. Leider finden wir kein besonderes Restaurant in der Umgebung unseres Motels und essen beim Chinesen. Da viele Asiaten in NZ leben, ist das also auch fast einheimisch Essen.
Am nächsten Morgen tanken wir und geben unseren Leihwagen bei Europcar am Flughafen von CHC ab. Beim Check-In erleben wir eine böse Überraschung. Unser Inlandsflug von Christchurch nach Auckland wurde abgesagt. Gebucht sind wir 5 Stunden später. Dann würden wir aber den Weiterflug nach San Francisco verpassen. Das ist der Dame am Check-In aber egal. Mit den Flügen haben wir auf dieser Reise irgendwie immer Pech. Eine Lösung muss sofort her. Was tun?
Am Nachbarschalter ist die Billigairline Jetstar. Zum Glück fliegen sie rechtzeitig nach Auckland und wir können dort ein Ersatzticket kaufen. Puh.

Want to see the Whales ?


Dann ist Kaikoura der beste Platz. Hier ist aufgrund des tiefen Grabens vor der Küste ein gutes Revier für diese großen Tiere. Wir starten um zehn Uhr in Hafen von Southbay mit einen Speedboot. Der Captain ortet einen Sperm Wal (Pottwal) mit einem Echolocation System und nimmt Kurs auf. Tatsächlich sehen wir den ersten Wal nach 30 Minuten. Wir stoppen ca. 50 m neben ihm. Er liegt an der Wasseroberfläche und atmet entspannt ein und aus. Alle 40 bis 60 Minuten brauchen Wale eine Sauerstoffversorgung. Die Fontänen spritzen im 45 Grad Winkel raus. Majestätisch taucht er nach 5 Minuten ab, unser Tourguide konnte genau sagen, wann dies geschieht. So krass und schön. Wir sehen in dann noch ein 2. Mal ca. 5 km entfernt. Leider sind die Flugzeuge auch sehr schnell bei den Walen und machen viel Lärm. Das ist schon Stress für die Tiere. Unser Boot kennt fast alle Wale seit Jahren, sie kommen immer in die gleiche Bucht. Man unterscheidet sie an den Schwanzflossen ( Fluke), die anders als bei Fischen horizontal zum zum Körper ausgerichtet ist. Die Tiere können bis zu 50 Tonnen wiegen und bis zu 20 m lang sein. Unser Wal war etwas kleiner. Wenn er auftaucht, sieht man nur 10 % seines Ausmaßes. Sie fressen am liebsten Tintenfische.

Am Nachmittag wandern wir auf den Klippen der schönen Halbinsel von Kaikura. Ein Vogelparadies. Und herrliche Sicht auf die Robben, das Meer und den Himmel, der gerade einen bedrohlichen Wetterumschwung zeigt. Aber wir bleiben zum Glück trocken.
Abends gehen wir in ein hübsches Restaurant an der Strandpromenade. Sie haben Paui-Patties mit Süsskartoffeln auf der Karte. Die Bedienung kann nur vage erklären, dass es irgendwas muschelähnliches ist. Es ist lecker und schmeckt mir sehr gut. Später finde ich raus, es sind Seeschnecken.

Oamaru und Lake Tekapo

Von Dunedin fahren wir ca. 2h in das hübsche Steam Punk Küstenstädten Oamaru, vorbei an türkis leuchtenden Sandbuchten. Die Stadt ist heute etwas verträumt, sie war früher mal eine wichtige Hafen- und Verladestadt an der Ostküste. Heute erinnern die gelbfarbenen etwas verwitterteren viktorianischen Kaufmannshäuser und Lagerhallen an den früheren Wohlstand. Um weiter interessant für Gäste zu blieben, nutzt man die Kulissen heute u.a. für Steampunk Festivals. Genug alten Metallschrott wie alte Lokomotiven, Fahrräder, Autos usw. gibt es hier (wie fast überall in Neuseeland) jedenfalls.

Weiter gehts in die Berge der Landesmitte zum Lake Tekapo, der inmitten riesiger Graupenbrei Steinebenen umgeben von hohen schneebedeckten Gipfeln liegt. Seine türkise Farbe umgeben von lila blühenden Lupinenstauden sind der Hit. Am See liegt eine kleine Bergkapelle aus Stein sowie das Denkmal des Schäferhundes Friday. Der Spaziergang am See wird eisig, der Wind weht und dann bläst uns auch noch Regen ins Gesicht. Wir sind froh, uns im Restaurant aufzuwärmen, doch die Fenster dort sind auch nicht besonders isoliert. Egal, das Essen ist lecker und wir werden sehr freundlich umsorgt. Als Trinkgeld reicht den Damen die Gewissheit, dass wir happy sind und wiederkommen würden. Was wir ja gerne tun würden 🙂

Am nächsten Morgen scheint die Sonne und wir können vom Zimmer des Motels direkt auf den See schauen. Die Zeit reicht für einen weiteren Spaziergang am Seeufer, diesmal etwas weiter hinaus über eine Schotterstraße. Am anderen Ufer des Sees sieht man eine unendlich lange Bergkette, die meisten Gipfel sind noch schneebedeckt. Es gibt hier auch ein Skigebiet, kaum vorstellbar.

Unser Tagesziel heißt heute Kaikoura und das bedeutet leider 5 weitere Fahrtstunden. Wir fahren an Christchurch vorbei weiter hoch gegen Norden immer an der Küste entlang. Endlich erreichen wir Kaikoura und checken in ein nettes modernes Apartmentmotel ein. Kaikoura ist neben Whalewatching bekannt für seine einmalige Lage am Meer mit einer vorgelagerten Halbinsel an deren Steilufer viele Seehunde und Seevögel nisten. Die Kulisse ist echt toll, zunächst denkt man das Ufer wurde einbetoniert, aber es ist tatsächlich gleichmäßig flach und silbergrau. Ein ideale Zusammenstellung für die Robben, die sich hier nach dem Fischen in Kolonien gemütlich in die Sonne legen. Nach der Wanderung an den Klippen gibt es heute Fish & Chips.

Dunedin, das Edinburgh Neuseelands?

Unsere Tour geht weiter in den Süden, genau genommen in den Südosten, in die Stadt Dunedin. Das ist der gälische Name für Edinburgh, also habe ich hohe Erwartungen, da Edinbourgh das Ende unserer EuroVelo Tour war. Innerhalb von 2,5 h kommen wir dort an und fahren direkt in unser Ziel Lanarch Castle, das auf einer Halbinsel ca. 7km von Dunedin entfernt auf 300m Meereshöhe liegt. Im Nebel erklimmen wir die Hügel, das kleine Schloß liegt im Wald und kostet 39 Dollar Eintritt. Nicht für Hotelgäste. Der Park ist ganz hübsch, das Schloß ist eher ein Herrenhaus. Unser Zimmer oberhalb des ehemaligen Stalls ist zwar einzigartig aber entpuppt sich für uns als klare Enttäuschung: schräge Wände, Minizimmer und total hellhörig. Gemeinschaftsduschen und WC, in keinem gutem Zustand. Auf sowas sind wir gar nicht eingestellt und daher stornieren wir die Unterkunft und suchen uns was Schöneres. Dies finden wir in St. Clairs, direkt am wunderschönen Sandstrand. Ein Apartment mit Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer, hübsch eingerichtet. Beim Spaziergang am Strand entdecken wir einen ziemlich großen Seeleoparden, der schlafend am Strand liegt und die letzten Sonnenstrahlen genossen hat. Zum Glück hat uns eine junge Deutsche, die Work & Travel macht, rechtzeitig aufgeklärt, dass es gefährlich werden kann, wenn man ihm zunahe kommt. Wir dachten nämlich erst, das Tier sei krank oder gar tot. Aber tatsächlich hielt es nur ein Nickerchen und wir laufen beruhigt weiter den schönen Strand entlang und genießen den Sonnenuntergang und die tosenden Wellen. In der Eckkneipe Salt um die Ecke gibt es Burger, Pommes und Salat für mich.

Am nächsten Morgen frühstücken wir im Apartment. Unsere heutige Tour startet erst um 14h, daher haben wir Zeit Dunedin auf eigene Faust zu entdecken. Der Chinesische Garten am Eingang der City ist sehenswert, eine kleine Oase in der lebhaften Stadt. In der City ist das Octagon, ein Achteck mit wichtigen Gebäuden wie dem alten Regent Theater, der Town Hall, der St. Paul´s Cathedral (schöne Buntglasfenster mit Robben) und einem Denkmal des Poeten Robert Burns usw. Danach laufen wir den Hügel hinauf zur berühmten Otago Boys High Scholl, die etwas an die Schule von Harry Potter erinnert. Unsere Tour heute bringt uns mit dem Bus auf die Peninsula zum Allen Beach, wo Seelöwen und wieder ein Seeleopard und Blau-Pinguine am Strand chillen. Danach fahren wir mit einem Fischerboot an der Küste entlang. Hier nisten die majestätischen weiß-schwarzen Albatrosse. Die See ist heute wirklich stürmisch, etwas regnerisch und so wird der Törn schon ein wenig anstrengend. Die Albatrosse schweben über uns an den Felsen entlang, außerdem sehen wir Royal Spoonbills (Königslöffler) und andere Seevögel. Spannend finde ich einen roten Schwarm „Krill“, das sind ganz kleine Krabben, die ein leckeres Menü für die Vögel und Robben darstellen. Im Anschluß besuchen wir noch die Pinguin-Kolonie, ein Bauer hat hierfür seine Felder wieder in Regenwald renaturiert und so können die seltenen Gelbaugen-Pinguine vom Strand die Felsen hochklettern und dort nisten. Sie sind leider massiv vom Aussterben bedroht. Keine Lebensräume mehr vorhanden, die Schafe haben in Neuseeland Vorrang! Wir sehen in der Dämmerung mit den Ferngläsern wie 2 Pinguine aus dem Meer krabbeln und über den Strand laufen, um zu ihren Nistplätzen zu gelangen. Ein berührendes Erlebnis. Aber tatsächlich gibt es dieses Jahr nur 4 Gelbaugenpinguin-Pärchen in diesem kleinem Gebiet.

Dunedin ist sehr hübsch, aber kommt keineswegs an Edinburgh heran. Viele Bauten sind viktorianisch, doch die Altstadt von Edinburgh ist viel größer, älter (klar) und beeindruckender 🙂

Doubtful Sounds Cruise II

Am nächsten Morgen starten wir um 6:30 vom First Arm, ein Nebenfjord. Es ist ein bisschen diesig und die Sandflies ärgern die Frühaufsteher. Wir schauen über das Wasser an den Schluchten entlang und hören den Vögeln zu. Um 7 gibt es English Breakfast mit Porched Eggs, Harshed Browns, Tomatoes, Toast & Beans. Neben mir sitzt eine französische Familie, die in Singapur lebt. Pinguine tauchen neben unseren Boot auf, langsam fahren wir durch die Fjorde zurück.Die Sonne kommt zwischen den Wolken durch und das Wasser ist spiegelglatt. Die Ufer sind mit Buchen, Farne und Mooren bewachsen, die Erdschicht ist dünn. Wie dünn erkennt man an einer Abrisskante. Der Winter hat viel Schnee gebracht und durch das Gewicht sind einige Bäume in den Fjord gespült worden. Die Gesteinsschicht kommt an wenigen Stellen durch den dichten Wald. Alle genießen die Fahrt, die Landschaft ist so still und einmalig schön. Zurück an der Station wartet ein gutgelaunter Busfahrer um uns über das Berg zurückbringen fahren. Dann gehts an der Power Station (Wasserkraft) zurück mit dem nächsten Boot über den See. Eine Landschaft wie im Film, oder noch schöner. Komplett unberührt und magisch. Die alten Bäume und menschenleeren Inseln haben mich sehr beeindruckt.

Warum es Doubtful Sounds genannt wurde? Thomas Cook war sich bei der Entdeckung dieser Gegend nicht sicher, ob es nur eine Bucht ist oder tatsächlich ein Fjord, der ins Landesinnere führt. Er hat gezweifelt und hat sich entschieden, dort nicht hereinzufahren. Vielleicht war er auch in Zeitnot. Fataler Fehler 😅

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